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Vor dem Turnier

ZUM ABSCHNITT
Offiziellen Golfregeln
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Vor dem Turnier
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Vor dem Turnier
Die einer Spielleitung zur Verfügung stehenden Mittel werden sich abhängig von der Golfanlage oder der Bedeutung des zu veranstaltenden Turniers unterscheiden. Deshalb wird eine Spielleitung eventuell nicht in der Lage sein, alle vorgeschlagenen Verfahren umzusetzen. In einem solchen Fall muss die Spielleitung ihre Prioritäten für jedes Turnier festlegen. Der Zeitraum vor dem Turnier ist wohl der wichtigste, da hier die Vorbereitungen für einen reibungslosen Ablauf des Turniers getroffen werden. Die Pflichten der Spielleitung in diesem Zeitraum schließen ein:
A

Verfassen der Turnierbedingungen

Die Turnierbedingungen bestimmen die Struktur eines jedes Turniers, einschließlich der Teilnahmeberechtigung, der Anmeldemöglichkeit, des Termins und der Spielform des Turniers und wie bei Gleichstand entschieden wird. Es liegt in der Verantwortung der Spielleitung:
  • kurze und eindeutige Turnierbedingungen für jedes Turnier zu erstellen.
  • diese allen Spielern vor dem Wettspiel zur Verfügung zu stellen.
  • diese allen Spielern vor dem Wettspiel zur Verfügung zu stellen.
Außer bei außergewöhnlichen Umständen sollte die Spielleitung nach Beginn eines Turniers die Turnierbedingungen nicht mehr ändern. Es liegt in der Verantwortung jeden Spielers, die Turnierbedingungen zu kennen und zu befolgen. Beispieltexte von Turnierbedingungen finden sich unter RandA.org (dgv-serviceportal.de).
(1)
Teilnahmeberechtigung
Die Spielleitung darf in den Turnierbedingungen den möglichen Teilnehmerkreis einschränken. a. Beschränkung nach Geschlecht Ein Turnier darf auf Spieler eines bestimmten Geschlechts beschränkt werden. b. Altersgrenzen Ein Turnier darf auf Spieler einer bestimmten Altersgruppe beschränkt werden. Dabei ist es wichtig, das Datum festzulegen, zu dem die Spieler das Alter erreicht haben müssen. Einige Beispiele sind:
  • Für ein Jugendturnier, in dem Spieler nicht älter als 18 Jahre sein dürfen, können die Turnierbedingungen festlegen, dass ein Spieler zu Beginn des Jahres 18 Jahre oder jünger sein muss oder an einem anderen Datum, zum Beispiel zum letzten festgelegten Turniertag. Für ein Seniorenturnier, zu dem Spieler 55 Jahre oder älter sein müssen, können die Turnierbedingungen festlegen, dass ein Spieler vor oder zu Beginn des Turniers seinen 55. Geburtstag erreicht haben muss.
c. Amateurstatus Ein Turnier darf allein auf Amateure beschränkt werden, nur auf Professionals oder allen Spielern erlauben, gegeneinander anzutreten. Ist das Turnier offen für alle Spieler, sollte die Spielleitung die Spieler bitten, vor Beginn des Turniers ihren Status (zum Beispiel „Amateur“) auf dem Anmeldeformular oder anders klarzustellen. d. Handicapbeschränkung Die Spielleitung darf Beschränkungen und/oder Grenzen für Handicaps zur Teilnahmeoder Anrechnung in einem Turnier aufstellen. Dies kann einschließen:
  • Ober- oder Untergrenzen von Handicaps.
  • In Spielen mit Partnern, wie Vierer oder Vierball:
    • Beschränkung des maximalen Unterschieds zwischen den Handicaps der Partner. Die Spielleitung darf auch zulassen, dass das Handicap des Spielers mit dem höheren Handicap zur Einhaltung dieser Bestimmung reduziert wird, oder
    • eine Obergrenze für die addierten Handicaps der Partner festsetzen. Die Spielleitung darf auch zulassen, dass das Handicap eines oder beider Partner zur Einhaltung dieser Bestimmung reduziert wird.
  • Festlegen, ob in einem Turnier über mehrere Runden an einem Tag oder aufeinanderfolgenden Tagen jeder Spieler im gesamten Turnier mit dem Handicap vom ersten Tag des Turniers spielt oder ob der Spieler in jeder Runde sein fortgeschriebenes Handicap erhält. Es wird empfohlen, dass das Handicap des Spielers zwischen solchen Runden unverändert bleibt.
e. Wohnsitz und Art der Mitgliedschaft Die Spielleitung darf die Teilnahme auf Spieler beschränken, die in einem bestimmten Kreis, Land, Staat oder anderem geographischen Bereich wohnen oder geboren wurden. Sie darf auch verlangen, dass alle Spieler Mitglieder eines bestimmten Clubs, einer Organisationoder eines Verbandes sind.
(2)
Teilnahmeanforderungen und Fristen
Das Verfahren der Anmeldung zu einem Turnier sowie den Meldebeginn und Meldeschluss sollten festgelegt werden. Beispiele schließen ein:
  • Art der Anmeldung, zum Beispiel online, Rücksendung eines Meldeformulars per Post oder Eintrag des Namens in einer Liste jederzeit vor der Startzeit des Spielers.
  • Verfahren und Frist zum Bezahlen der Meldegebühr.
  • Meldeschluss festlegen. Die Spielleitung kann den Meldeschluss auf einen bestimmten Termin legen oder den Spielern erlauben, sich bis zum Tag des Turniers anzumelden.
  • Verfahren zur Reduzierung des Teilnehmerfelds bei Überbuchung des Turniers, zum Beispiel Annahme der Meldungen nach Eingang, durch eine Qualifikation oder nach den niedrigsten Handicaps.
(3)
Spielform einschließlich Gewährung der Handicapschläge
Die folgenden Punkte sollten, wenn nötig, unter Berücksichtigung der Spielform des Turniers festgelegt werden:
  • Datum des Turniers oder, bei einem Lochspiel über einen längeren Zeitraum, der letzte Tag, bis zu dem jedes Lochspiel beendet sein muss.
  • Spielform (zum Beispiel Lochspiel, Zählspiel oder Zählspielqualifikation für ein Lochspiel).
  • Anzahl und Reihenfolge der Löcher einer Runde.
  • Anzahl der Runden, einschließlich eines eventuellen Cuts.
  • Im Fall eines Cuts, wann dieser stattfindet und ob um gleiche Ergebnisse für den letzten Platz gestochen wird und wie viele Spieler die weiteren Runden spielen.
  • Zu spielende Abschläge. Bei Handicap-Turnieren darf die Spielleitung festlegen, welche Abschläge von allen Spielern benutzt werden müssen oder dass die zu benutzenden Abschläge vom Handicap, dem Geschlecht und/oder Alter des Spielers abhängen. Alternativ darf die Spielleitung jedem Spieler erlauben, den Abschlag zu wählen, von dem er spielen möchte.
  • Handicapverteilung, zum Beispiel die Reihenfolge der Löcher, an denen Handicapschläge zu gewähren sind oder erhalten werden.
  • Die Anzahl der Startblöcke und Startaufstellungen und wie sie eingeteilt werden, siehe Abschnitt 5G (1).
  • Die Anzahl zu vergebender Preise (einschließlich der Angabe, wer diese Preise gewinnen darf). Bei Turnieren mit Golfamateuren sollte die Spielleitung sicherstellen, dass Preise für Amateure nach den Regeln des Amateurstatuts zulässig sind.
(4)
Turnierbedingungen für andere Spielformen
a. Alternative Zählweisen Ist die Spielform Stableford, Maximum Score oder Par/Bogey, müssen die Turnierbedingungen evtl. festlegen, wie Punkte erspielt werden oder was die höchste Anzahl von Schlägen für einen Spieler auf einem Loch ist. b. Stableford Stableford ist eine Form des Zählspiels, bei dem ein Spieler Punkte erhält, indem das Ergebnis des Spielers mit einem festgelegten Zielergebnis für das Loch verglichen wird. Das festgesetzte Zielergebnis ist Par, es sei denn, die Spielleitung legt ein anderes Ergebnis fest (siehe Regel 21.1b). Setzt die Spielleitung ein abweichendes Zielergebnis fest, kann sie dies in den Turnierbedingungen als Bogey, Birdie oder ein anderes festgesetztes Ergebnis beschreiben. c. Maximum Score Ist die Spielform Maximum Score, sollten die Turnierbedingungen die höchste Anzahl Schläge festlegen, die ein Spieler auf jedem Loch erzielen kann (siehe Regel 21.2). Der Höchstwert darf wie folgt festgelegt werden:
  • im Verhältnis zum Par, zum Beispiel Doppel-Par,
  • oder eine festgelegte Zahl, zum Beispiel 8, 9 oder 10, oder
  • mit Bezug auf das Handicap des Spielers, zum Beispiel Netto-Doppelbogey.
Bei der Festsetzung der Höchstzahl für ein Turnier mit Maximum Score sollte die Spielleitung Folgendes bedenken:
  • Das höchste Par auf den zu spielenden Löchern. Für einen Par 3-Platz kann es angebracht sein, den Maximum Score für ein Loch auf ein festes Ergebnis von „6“ zu setzen. Gibt es jedoch Par 5 Löcher auf einem Platz, wäre es nicht angebracht, ein so niedriges festgesetztes Ergebnis wie „6“ zu haben.
  • Die Spielstärke der teilnehmenden Golfspieler. In einem Anfängerturnier sollte der Maximum Score den Spielern eine angemessene Gelegenheit geben, die Löcher zu beenden, jedoch in einer Größenordnung, die Spieler zum Aufnehmen des Balls bewegt, wenn sie auf dem Loch erhebliche Schwierigkeiten hatten.
  • Handicap-Relevanz der Ergebnisse. Möchte die Spielleitung ein Turnier handicap-relevant werten, sollte der Maximum Score auf einem Loch nicht niedriger als Netto-Doppelbogey festgesetzt werden.
d. Par/Bogey Ist die Spielform Par/Bogey, sollten die Turnierbedingungen das festgelegte Ergebnis benennen, mit dem das Ergebnis des Spielers auf einem Loch verglichen wird, um zu bestimmen, ob der Spieler ein Loch gewinnt oder verliert. Für ein Spiel gegen Par ist das festgesetzte Ergebnis üblicherweise Par und für ein Spiel gegen Bogey ist das festgesetzte Ergebnis normalerweise Bogey (eins über Par). e. Andere Spielformen Es gibt viele andere Spielformen, wie zum Beispiel Scramble und Vierer mit Auswahldrive. Siehe Abschnitt 9, RandA.org oder dgv-serviceportal.de für Informationen über diese und andere Spielformen. f. Mannschaftsturniere Falls die Spielform ein Mannschaftsturnier beinhaltet, sollte die Spielleitung bedenken, ob zusätzliche Turnierbedingungen notwendig sind. Beispiele schließen ein: Beispiele schließen ein:
  • Einschränkungen zu Trainern oder Beratern (siehe Musterplatzregel Abschnitt 8H).
  • Im Lochspiel:
    • die Reihenfolge, in der die Mannschaftsmitglieder spielen, zum Beispiel, ob dies nach Handicaps sein muss oder durch den Mannschaftskapitän festgelegt werden kann.
    • Ob geteilte Lochspiele gezählt werden oder weitergespielt werden muss, bis ein Gewinner feststeht.
    • Die Anzahl Punkte für den Gewinn oder das Halbieren eines Lochspiels.
    • In Turnieren mit mehreren Mannschaften, wie bei Gleichstand zwischen zwei oder mehr Mannschaften am Ende des Turniers ein Gewinner ermittelt wird.
    • Falls einige Lochspiele beendet wurden, während andere am festgesetzten Tag wegen Dunkelheit oder schlechten Wetters nicht beendet werden können, sollten die Turnierbedingungen festlegen, wie beendete und nicht beendete Lochspiele behandelt werden. Die Spielleitung könnte zum Beispiel beendete Lochspiele werten wie gespielt und nicht beendete Lochspiele entweder als geteilt behandeln oder zu einem späteren Zeitpunkt nachspielen lassen. Es können auch alle Lochspiele neu gespielt werden und jede Mannschaft darf neu aufgestellt werden.
    • Ob verbleibende Lochspiele zu Ende gespielt werden, sobald eine Mannschaft das Spiel oder das Turnier gewonnen hat.
  • Festlegen, was das Resultat eines einzelnen Lochspiels ist, wenn ein oder mehrere Spieler aus irgendeinem Grund (zum Beispiel Krankheit) nicht in der Lage ist/sind, ein Lochspiel zu beginnen oder zu beenden. Die Spielleitung könnte zum Beispiel festlegen, dass ein solches Lochspiel als geteilt gewertet wird oder als gewonnen für den Gegner. Sind gewonnene und verlorene Löcher für das Ergebnis wichtig, darf die Spielleitung auch ein Ergebnis für das Match festlegen, zum Beispiel 6 & 5.
  • Im Zählspiel:
    • Die Anzahl zu wertender Ergebnisse für das Gesamtergebnis jeder Mannschaft.
    • Werden die zu zählenden Ergebnisse auf Basis von 18 Löchern oder lochweise gewertet?
    • Wie ein Gleichstand des gesamten Turniers entschieden wird, zum Beispiel durch ein Stechen auf dem Platz, ein Verfahren zum Vergleich von Ergebnissen (siehe Abschnitt 5A(6)) oder durch Berücksichtigung von Streichergebnissen.
(5)
Wann eine Scorekarte als eingereicht gilt
Regel 3.3b macht den Spieler im Zählspiel dafür verantwortlich, die Richtigkeit seiner Lochergebnisse sicherzustellen und die Scorekarte nach Beendigung der Runde unverzüglich bei der Spielleitung einzureichen. Die Spielleitung sollte allen Spielern bekannt geben, wo die Scorekarten eingereicht werden sollen und jemanden bereitstellen, alle möglichen aufgetretenen Regelfragen zu lösen und die Ergebnisse zu bestätigen. Falls möglich sollte ein ruhiger, abgetrennter Bereich für die Spieler zur Verfügung stehen, in dem diese die Richtigkeit der Ergebnisse auf ihren Scorekarten prüfen, bei Bedarf mit einem Mitglied der Spielleitung sprechen und ihre Scorekarten einreichen können. a. Festlegen, wann eine Scorekarte als eingereicht gilt Die Spielleitung sollte bestimmen, wann eine Scorekarte als eingereicht gilt. Die Möglichkeiten schließen ein:
  • Eine Scoring Area festzulegen und einem Spieler Änderungen auf seiner Scorekarte zu erlauben, bis er diese Scoring Area verlassen hat. Dies würde bedeuten, dass, auch wenn der Spieler die Scorekarte einem Referee oder Recorder ausgehändigt hat, noch Änderungen vorgenommen werden können, während der Spieler sich noch in diesem Bereich befindet.
  • Dem Spieler einen Kasten für das Einwerfen der Scorekarte zur Verfügung stellen, wobei die Scorekarte als eingereicht gilt, sobald der Spieler sie in den Kasten wirft. Dieses Verfahren wird den Spieler nicht so sehr vor dem Einreichen einer fehlerhaften Scorekarte schützen, aber es kann bei eingeschränkten Umständen das beste Verfahren sein oder wenn viele Spieler zur selben Zeit fertig werden (zum Beispiel nach einem Kanonenstart).
b. Von Spielern zusätzliche Angaben auf den Scorekarten verlangen Die Spielleitung darf von Spielern verlangen, ihr Handicap auf der Scorekarte einzutragen (Musterplatzregel L-2). Die Spielleitung darf verlangen, dass Spieler sie bei anderen Arbeiten unterstützen, die mit der Scorekarte in Verbindung stehen und in der Zuständigkeit der Spielleitung liegen. Die Spielleitung darf keine Strafe nach den Golfregeln auf einen Spieler anwenden, wenn er diesen Anforderungen nicht nachkommt oder dabei einen Fehler macht. Die Spielleitung darf aber disziplinarische Maßnahmen für einen Spieler vorsehen, der einer solchen Anforderung wiederholt nicht nachkommt. Die Spielleitung darf zum Beispiel von Spielern verlangen:
  • Die Ergebnisse zu addieren, oder im Vierball das für die Partei zu wertende Ergebnis zu bestimmen.
  • In Stableford die erzielten Punkte für jedes Loch auf der Scorekarte einzutragen.
  • Bei Par/Bogey einzutragen, ob das Loch gewonnen, verloren oder geteilt ist.
  • Bestimmte Einzelheiten auf der Scorekarte einzutragen, zum Beispiel Namen, Datum und Bezeichnung des Turniers.
Ähnlich darf die Spielleitung von den Spielern verlangen, sie dabei zu unterstützen, indem sie ihre Ergebnisse nach dem Ende der Runde in einen Computer eingeben, aber nach den Golfregeln fällt keine Strafe an, wenn der Spieler dieser Anforderung nicht nachkommt oder dabei einen Fehler macht. Die Spielleitung darf jedoch zum Beispiel in den Verhaltensvorschriften disziplinarische Maßnahmen für einen Spieler vorsehen, der einer solchen Aufforderung wiederholt nicht nachkommt.
(6)
Entscheidung bei gleichen Ergebnissen
(7)
Wann das Ergebnis des Turniers endgültig ist
Es ist wichtig für die Spielleitung, in den Turnierbedingungen zu bestimmen, wann und wie das Ergebnis des Turniers endgültig ist, da dies darüber entscheidet, wie die Spielleitung nach Beendigung des Spiels etwaige Regelfälle sowohl im Lochspiel wie auch im Zählspiel behandelt (siehe Regel 20). a. Lochspiel Beispiele, wie die Turnierbedingungen die Endgültigkeit eines Ergebnisses im Lochspiel festlegen können, sind unter anderem:
  • Veröffentlichung des Ergebnisses auf einem offiziellen Scoreboard oder an anderer angegebener Stelle, oder
  • Mitteilung des Ergebnisses an eine von der Spielleitung bestimmte Person.
Gilt das Lochspiel als beendet, wenn das Ergebnis auf einem offiziellen Scoreboard notiert wurde, kann die Spielleitung dafür verantwortlich sein, den Namen des Gewinners auf dem Scoreboard zu notieren, oder sie kann diese Verantwortung den Spielern übertragen. In einigen Fällen wird das offizielle Scoreboard eine besondere Einrichtung seinund in anderen Fällen kann es ein Blatt Papier im Golf Shop oder in der Umkleide sein. In Fällen, in denen ein Referee im Auftrag der Spielleitung ein Lochspiel begleitet, ist eine Bekanntgabe des Ergebnisses des Lochspiels durch den Referee auf dem letzten Grün nicht die offizielle Bekanntgabe, außer es wurde so durch die Turnierbedingungen bestimmt. b. Zählspiel Beispiele, wie die Turnierbedingungen die Beendigung des Wettspiels im Zählspiel festlegen können, sind unter anderem:
  • Alle Ergebnisse wurden auf dem Scoreboard oder dem Schwarzen Brett notiert.
  • Die Gewinner wurden in einer Siegerehrung bekanntgegeben.
  • Der Preis wurde überreicht.
In einer Zählspiel-Qualifikation mit einem darauffolgenden Lochspiel bestimmt Regel 20.2e(2), dass der Zählspielteil des Turniers beendet ist, wenn der Spieler in seinem ersten Lochspiel abgeschlagen hat.
(8)
Ändern der Turnierbedingungen nach Beginn des Turniers
Die Turnierbedingungen legen die Form des Turniers fest, und sobald ein Turnier gestartet ist, dürfen die Turnierbedingungen nur bei Vorliegen sehr außergewöhnlicher Umstände geändert werden. Zum Beispiel sollten die Turnierbedingungen in folgendem Fall nicht geändert werden:
  • Da die Spieler die Runde mit einer Vorstellung über eine bestimmte Anzahl zu spielender Löcher beginnen und vielleicht ihr Spiel danach ausrichten, sollte die Anzahl zu spielender Löcher in einer Runde nach Beginn dieser Runde nicht verändert werden. Wird zum Beispiel wegen schlechten Wetters das Spiel zu einem Zeitpunkt abgebrochen, zu dem alle Spieler 9 Löcher einer 18 Lochrunde beendet haben, sollte die Spielleitung die Ergebnisse nicht auf Grundlage von nur 9 Löchern bekannt geben.
Beispiele von Fällen, in denen außergewöhnliche Umstände die Änderung der Turnierbedingungen rechtfertigen:
  • Können wegen schlechten Wetters nicht alle Runden in der zur Verfügung stehenden Zeit gespielt werden, kann die Anzahl zu spielender Runden oder die Anzahl Löcher in noch nicht begonnenen Runden unter Berücksichtigung der Umstände verändert werden. Ebenso darf die Form des Turniers verändert werden, wenn diese Umständedazu führen, dass das die vorgesehene Form des Turniers in der verfügbaren Zeit nichtdurchgeführt werden kann.
  • Das Verfahren eines Stechens sollte nur bei Vorliegen außergewöhnlicher Umstände geändert werden. War zum Beispiel ein lochweises Stechen auf dem Platz bei einem Gleichstand in einem Zählspiel-Turnier vorgesehen, aber aufgrund von schlechtem Wetter ist ein Stechen nicht möglich, darf die Spielleitung stattdessen ein Kartenstechen durchführen.
(9)
Anti-Doping
Die Turnierbedingungen dürfen von Spielern die Einhaltung von Anti-Doping-Richtlinien fordern. Es ist Aufgabe der Spielleitung, ihre eigenen Anti-Doping-Richtlinien zu verfassen und auszulegen. Der Deutsche Golf Verband e.V. bietet hierbei Unterstützung an.
B

Kennzeichnen des Platzes

Bei der Vorbereitung eines Turniers sollte die Spielleitung sicherstellen, dass der Platz ordentlich gekennzeichnet ist und alle Kennzeichnungen bei Bedarf erneuern oder anpassen, die für den allgemeinen Spielbetrieb Verwendung finden. Obwohl es nicht nur ein „richtiges“ Verfahren gibt, den Platz zu kennzeichnen, kann ein Versäumnis in der Kennzeichnung oder gar keine Kennzeichnung zu Situationen führen, in denen ein Spieler nicht in der Lage ist, mit Sicherheit nach den Regeln zu verfahren. Die Spielleitung kann dabei während des laufenden Spielbetriebs zu Entscheidungen gezwungen werden, die zu einer unterschiedlichen Behandlung von Spielern führen. Abschnitt 2 bietet ausführliche Richtlinien und Empfehlungen zur Kennzeichnung des Platzes für den allgemeinen Spielbetrieb, er gilt aber gleichermaßen für Turniere und sollte von der Spielleitung bei der Vorbereitung von Turnieren berücksichtigt werden. Wird die Platzkennzeichnung für ein Turnier verändert, sollte die Spielleitung dies allen Spielern, die den Platz sonst regelmäßig spielen, deutlich zur Kenntnis geben, damit sie nicht versehentlich falsch handeln. Zusätzlich zu den Informationen in Abschnitt 2 sollte die Spielleitung folgende Punkte in Erwägung ziehen:
(1)
Aus
Die Spielleitung muss die ordentliche Kennzeichnung aller Ausgrenzen sicherstellen. Es hat sich bewährt, einen kleinen weißen Kreis um den Fuß eines jeden weißen Pfahls oder einer anderen Ausmarkierung zu sprühen, die während des Spiels entfernt werden könnte, damit diese an ihre ursprüngliche Stelle zurückgesetzt werden kann. Werden Linien oder Punkte zur Kennzeichnung einer Ausgrenze gesprüht, sollten sie zur besseren Sichtbarkeit erneuert werden. Die Platzregeln sollten alle Ausgrenzen aufführen, die anders als durch Pfähle definiert werden (siehe Musterplatzregel A-1).
(2)
Penalty Areas
Die Spielleitung will möglicherweise vor einem Turnier die Kennzeichnung einiger oder aller Penalty Areas überprüfen.
  • Penalty Areas, die Wasser enthalten, sollten nicht zum Teil des Geländes erklärt werden, aber ihre Grenzen dürfen angepasst werden.
  • Andere Penalty Areas dürfen entfernt oder hinzugefügt oder ihr Verlauf zur Veränderung der Schwierigkeit eines Lochs angepasst werden, wenn es zum Beispiel angemessen erscheint, einen schlechten Schlag mehr zu bestrafen. Die Spielleitung darf zum Beispiel entscheiden, Bereiche mit dichtem Baum- und Buschbestand für den allgemeinen Spielbetrieb als Penalty Area zu kennzeichnen, aber nicht für Turniere. Dabei sollte darauf geachtet werden, dies den Spielern, die den Platz regelmäßig spielen, deutlich mitzuteilen.
  • Werden Penalty Areas hinzugefügt oder entfernt, sollte die Spielleitung die Richtlinien oder Empfehlungen des World Handicap Systems beachten, um festzustellen, ob diese Veränderung einen Einfluss auf das gültige Course Rating hat.
  • Die Farbe einiger Penalty Areas kann von rot zu gelb oder umgekehrt verändert werden. Für bestimmte Turniere kann es zum Beispiel erwünscht sein, dass eine Penalty Area nahe am Grün gelb gekennzeichnet ist. Damit wird die Möglichkeit ausgeschlossen, auf der Seite des Grüns zu droppen wenn der Ball von dort in die Penalty Area zurückgerollt ist. In einigen Fällen kann eine Dropzone als zusätzliche Möglichkeit sinnvoll sein, zum Beispiel bei einem Inselgrün, zu dem die Spieler einen langen Schlag über das Wasser haben.
  • Die Spielleitung kann für den allgemeinen Spielbetrieb die Penalty Areas mit einer geringen Anzahl von Pfählen gekennzeichnet haben oder diese können entfernt worden sein, was dazu führt, dass Teile einiger Penalty Areas außerhalb des gekennzeichneten Bereichs liegen. Für Turniere sollten alle Pfähle überprüft und bei Bedarf ergänzt werden, um eine ordentliche Kennzeichnung der Penalty Areas für das Turnier sicherzustellen.
  • Es hat sich bewährt, nach Möglichkeit rote oder gelbe Linien um die Penalty Areas zu sprühen, statt sich nur auf Pfähle zu verlassen. Eine Linie stellt sicher, die richtigen Bereiche ein oder auszuschließen und die Grenze wird nicht durch das Entfernen eines Pfahls verändert. Ein Spieler kann damit leicht bestimmen, wo Erleichterung in Anspruch zu nehmen ist. Üblicherweise werden weniger Pfähle benötigt, wenn eine Linie gesprüht wurde.
(3)
Bunker
Auf den meisten Plätzen sollte die Spielleitung nichts Besonderes unternehmen müssen, um Bunker für das Turnier vorzubereiten. Diese sollten am Morgen des Turniers frisch geharkt werden und die Harken sollten an die von der Spielleitung bevorzugte Stelle gelegt werden (siehe Abschnitt 2D). Ist der Rand eines Bunkers schwierig zu bestimmen, sollte die Spielleitung überlegen, ob dieser deutlicher gekennzeichnet werden kann (entweder durch Platzpflege, Kennzeichnung oder eine Platzregel), um Verwirrung unter den Spielern und Referees zu vermeiden.
(4)
Ungewöhnliche Platzverhältnisse und Bestandteile des Platzes
Die Spielleitung sollte den ganzen Platz prüfen, um sicherzustellen, dass alle Bereiche, die Boden in Ausbesserung sein sollen, ordentlich gekennzeichnet sind. Sie sollte auch den Status aller Hemmnisse oder Bestandteile des Platzes anhand der Platzregeln klarstellen (siehe Musterplatzregel F-1). Idealerweise sollte eine Spielleitung jeglichen Boden in Ausbesserung vor Beginn des Turniers kennzeichnen. Eine Spielleitung darf jedoch einen Bereich als Boden in Ausbesserung während einer Runde eines Lochspiels oder Zählspiels kennzeichnen, wenn dies gerechtfertigt ist. Wird Erleichterung von einem solchen nicht gekennzeichneten Bereich während der Runde gewährt, sollte die Spielleitung diesen Bereich so bald wie möglich als Boden in Ausbesserung kennzeichnen, damit alle anderen Spieler in dem Turnier von dem Status dieses Bereichs Kenntnis erlangen.
(5)
Spielverbotszonen
Gibt es auf dem Platz Spielverbotszonen, sollte die Spielleitung sicherstellen, dass sie ordnungsgemäß gekennzeichnet sind. Die Spielleitung kann in diesen Bereichen auch Hinweisschilder aufstellen, damit die Spieler wissen, dass sie von dort nicht spielen dürfen.
(6)
Zeitweilige Hemmnisse
Für einige Turniere können vorübergehende Einrichtungen wie Zelte oder Tribünen errichtet werden. Der Status dieser Einrichtungen bedarf einer Klarstellung in den Platzregeln, entweder als unbewegliche Hemmnisse oder zeitweilige unbewegliche Hemmnisse (Temporary Immovable Obstruction - TIO). Sind diese als TIO zu behandeln, sollte die Platzregel für zeitweilige unbewegliche Hemmnisse verwendet werden (siehe Musterplatzregel F-23). Diese Platzregel gewährt einem Spieler zusätzliche Erleichterung, wenn eine Behinderung auf der Sichtlinie besteht, damit er nicht um das Hemmnis herum oder darüber hinweg spielen muss.
C

Platzregeln

Die Spielleitung ist dafür verantwortlich, über die Erstellung von Platzregeln zu entscheiden und sie in Übereinstimmung mit den Grundsätzen aus Abschnitt 8 zu erstellen. Eine Platzregel ist eine Abänderung einer Regel oder eine zusätzliche Regel, die die Spielleitung für den allgemeinen Spielbetrieb oder ein besonderes Turnier erstellt. Die Spielleitung muss sicherstellen, dass alle Spieler die Platzregeln zur Kenntnis nehmen können, sei es auf der Scorekarte, einem separaten Blatt, am schwarzen Brett oder auf der Homepage des Platzes. Bei Überlegungen, eine Platzregel in Kraft zu setzen, sollte die Spielleitung Folgendes #bedenken:
  • Platzregeln haben für dieses Turnier oder den Platz denselben Status wie eine Golfregel, und
  • der Einsatz von Platzregeln sollte so weit wie möglich eingeschränkt werden und nur Anwendung finden für die Arten von Fällen und Verfahren, die in Abschnitt 8 behandelt werden.
  • Es wird nicht empfohlen, eine Platzregel für ein Turnier zu ändern, nachdem das Spiel für eine Zählspiel-Runde begonnen hat, es sei denn, diese Änderung wird vorgenommen, bevor irgendein Spieler in dem Turnier von der Veränderung betroffen sein konnte.
Eine vollständige Liste zugelassener Musterplatzregeln befindet sich am Anfang von Abschnitt 8. Platzregeln, die für Turniere in Kraft gesetzt werden können, teilen sich in folgende allgemeine Bereiche auf:
D

Berechtigungsvoraussetzungen für die Nutzung der Regel 25 durch Spieler mit Behinderungen

Wie in Regel 25.1 vorgesehen, gelten die angepassten Regeln für Spieler mit Behinderungen bei allen Turnieren und es hängt von der Einstufung der Behinderung und der Teilnahmeberechtigung des Spielers ab, ob er die speziell geänderten Regeln in Regel 25 nutzen kann. Es ist nicht notwendigerweise die Aufgabe der Spielleitung, Einschätzungen über die Teilnahmeberechtigung des Spielers vorzunehmen. Es kann einfach sein, über die Berechtigung eines Spielers zu befinden, spezielle Regeln in Regel 25 zu nutzen, in einigen Fällen kann dies aber weniger offensichtlich sein. Die Berechtigung für die Nutzung von Regel 25 gründet auf den Auswirkungen der Beeinträchtigungen eines Spielers auf seine Fähigkeit, Golf zu spielen und weniger auf einer Bestimmung darüber, ob jemand behindert ist. Eine Spielleitung darf um einen Nachweis der Behinderung eines Spielers bitten, um seine Berechtigung, Regel 25 zu nutzen, zu bestätigen. Solcher Nachweis könnte erbracht werden in der Form eines  ärztlichen Attests, der Bestätigung eines nationalen Verbandes, einem amtlichen Ausweis oder ein ähnliches Dokument.  Alternativ kann eine Spielleitung festlegen, dass nur Spieler mit einem speziellen Ausweis oder Attest berechtigt sind, an einem Turnier teilzunehmen (mit Spielern, die berechtigt sind, die geänderten Regeln zu nutzen, die ihrer Kategorie von Behinderung entsprechen). Beispiele von Ausweisen, die eine Spielleitung als verpflichtenden Nachweis einer Kategorie von Behinderung oder als Berechtigung für Spieler, bei bestimmten Turnieren teilzunehmen, auswählen kann, sind der EDGA WR4GD Spielerpass und der EDGA Access Pass. Diese Pässe werden vom EDGA Eligibility Team vergeben. Die Beantragung eines EDGA-Passes ist kostenlos. Mehr Informationen sind zu finden unter www.edgagolf.com/online/pass/pass_info.php
E

Übungsflächen bestimmen

Viele Plätze haben besondere Übungsflächen, zum Beispiel eine Driving Range und Übungsgrüns zum Putten, für das Bunkerspiel und das Chippen. Spieler dürfen auf diesen Flächen üben, gleich ob diese innerhalb oder außerhalb der Platzgrenzen liegen. Es wird empfohlen, dass für auf dem Platz befindliche Übungsflächen in den Platzregeln klargestellt wird, ob Spieler auf diesen Flächen vor und nach ihren Runden üben dürfen. Eventuell muss die Spielleitung bei Bedarf die Grenzen der Flächen definieren, auf denen die Spieler üben dürfen. Die Spielleitung darf auch die Erlaubnis, wann und wo geübt werden darf, wie folgt verändern:
  • Eine Platzregel darf das Üben auf eingeschränkten und definierten Teilen des Platzes erlauben, zum Beispiel wenn es kein dauerhaftes Übungsgelände gibt. Wo dies der Fall ist, wird jedoch empfohlen, dass Spieler nicht auf irgendeinem Grün oder in irgendeinem Bunker auf dem Platz üben dürfen.
  • Eine Platzregel darf das Üben auf dem Platz allgemein erlauben, zum Beispiel:
    • Ein Turnier beginnt später am Tag und die Spielleitung möchte die Spieler nicht darin einschränken, früher am Tag auf dem Platz zu spielen, oder
    • Falls es eine Spielunterbrechung gegeben hat, wäre es einfacher, den Spielern einige Schläge von einer Stelle auf dem Platz zu erlauben, anstatt sie zurück auf die Driving Range zu bringen.
  • Regel 5.2 behandelt, wann das Üben vor oder zwischen den Runden in einem Turnier erlaubt oder untersagt ist, aber die Spielleitung darf eine Platzregel in Kraft setzen, die diese Bestimmungen abändert (siehe Musterplatzregel I-1).
  • Regel 5.5 erlaubt der Spielleitung eine Platzregel in Kraft zu setzen, die das Üben auf oder nahe dem Grün des soeben beendeten Lochs untersagt (siehe Musterplatzregel I-2).
F

Abschläge und Lochpositionen

(1)
Auswahl der Abschläge
Bei der Auswahl der für das Turnier zu verwendenden Abschläge sollte die Spielleitung sowohl die Schwierigkeit des Platzes wie auch die Spielstärke der Teilnehmer im Feld berücksichtigen. Es wäre zum Beispiel nicht ratsam und könnte erhebliche Auswirkungen auf die Spielgeschwindigkeit haben, wenn zum Beispiel Abschläge gewählt werden, die zum Überspielen von Flächen zwingen, die viele der teilnehmenden Spieler nur mit ihren allerbesten Schlägen überspielen können. Die Spielleitung darf andere Abschläge für Turniere als für den allgemeinen Spielbetriebverwenden. In diesem Fall sollte die Spielleitung bezüglich möglicher Auswirkungen auf das Course Rating die Richtlinien oder Empfehlungen des World Handicap Systems beachten. Anderenfalls könnten die Ergebnisse nicht zur Handicap-Fortschreibung herangezogen werden. Die Lage der Abschlagmarkierungen darf zwischen den Runden verändert werden, auch wenn mehrere Runden am selben Tag gespielt werden. Es hat sich bewährt, die Lage der Abschlagmarkierungen mit einem kleinen farbigen Punkt neben oder unter den Abschlagmarkierungen zu kennzeichnen, so dass diese an ihre ursprüngliche Stelle zurückgesetzt werden können, wenn sie bewegt wurden. Bei mehreren Runden kann eine unterschiedliche Anzahl von Punkten für jede Runde verwendet werden. Wird ein Turnier auf einem Platz gespielt, auf dem die Nummern der Löcher nicht zu erkennen sind, oder entscheidet die Spielleitung, den Platz in einer anderen Reihenfolge zu spielen, sollten zur deutlichen Erkennbarkeit der Löcher Hinweisschilder aufgestellt werden.
(2)
Auswahl der Lochpositionen
Neue Löcher sollten idealerweise an dem Tag gestochen werden, an dem ein Turnier beginnt oder zu einer anderen Zeit, so wie es die Spielleitung als notwendig ansieht, vorausgesetzt alle Spieler in einer einzigen Runde spielen jedes Loch an derselben Stelle. Wird aber eine einzelne Runde an mehr als einem Tag gespielt (zum Beispiel, wenn die Spieler selber entscheiden dürfen, an welchem Tag sie ein Turnier spielen), darf die Spielleitung die Spieler in den Spielbedingungen darauf hinweisen, dass die Position der Löcher und Abschläge an jedem Tag des Turniers anders sein kann. Aber an jedem dieser einzelnenTage müssen die Spieler jedes Loch und jeden Abschlag an derselben Stelle spielen. Die Lage der Löcher auf den Grüns kann eine erhebliche Auswirkung auf Ergebnisse und Spielgeschwindigkeit in einem Turnier haben. Bei der Auswahl der Lochpositionen ist vieles zu beachten, vor allem folgende Punkte:
  • Bei der Auswahl der Lochpositionen sollte die Spielstärke der Spieler berücksichtigt werden, sodass die gewählten Positionen nicht so schwer sind, dass sie das Spiel erheblich verlangsamen oder so einfach, dass sie besseren Spielern keine Herausforderungbieten.
  • Die Geschwindigkeit der Grüns ist ein wichtiger Punkt bei der Auswahl der Lochpositionen. Während eine bestimmte Lochposition für ein langsames Grün gut ist, kann siesich bei einer erhöhten Geschwindigkeit des Grüns als zu schwer erweisen.
  • Die Spielleitung sollte es vermeiden, ein Loch in einen Hang zu setzen, wo der Ball nicht zur Ruhe kommen wird. Falls es die Form des Grüns erlaubt, sollten Löcher dort gesetzt werden, wo ein Bereich von mindestens 60-90 cm um das Loch herum verhältnismäßig eben ist, damit mit passender Geschwindigkeit gespielte Putts um das Loch herum liegen bleiben.
Einige zusätzliche Überlegungen sind unter anderem:
  • Setzen der Löcher an Stellen, an denen sich genügend Grünoberfläche zwischen dem Loch und dem vorderen Rand und den Seiten des Grüns befindet, um genügend Platz für den Annäherungsschlag auf diesem bestimmten Loch zu bieten. Es ist zum Beispiel nicht zu empfehlen, das Loch unmittelbar hinter einen Bunker zu setzen, wenn die Mehrheit der Spieler einen langen Annäherungsschlag spielen muss.
  • Ausgeglichene Lochpositionen für den ganzen Platz unter Berücksichtigung von Positionen links, rechts, in der Mitte, vorne und hinten.
G

Startliste, Spielergruppen und Startzeiten

(1)
Die Startliste
In Lochspiel-Turnieren wird die Startliste dazu verwendet, die allgemeine Reihenfolge der Lochspiele zu bestimmen und welche Spieler in der ersten Runde gegeneinander spielen. Die Startliste kann auf verschiedene Arten erstellt werden, einschließlich:
  • Zufällig - Spieler werden ausgelost und in dieser Reihenfolge in der Startliste gesetzt.
  • Über Ergebnisse der Qualifikationsrunde - Spieler könnten eine oder mehrere Qualifikationsrunden spielen. Die Spieler werden dann auf Grundlage ihrer Ergebnisse in der Startliste platziert.
  • Handicap - Spieler könnten anhand ihres Handicaps in der Startliste gesetzt werden, sodass in der ersten Runde der Spieler mit dem niedrigsten Handicap gegen den mit dem höchsten Handicap spielt, das zweitniedrigste gegen das zweithöchste, usw.
  • Setzen - Bestimmte Spieler, zum Beispiel der Titelverteidiger, könnten an bestimmte Stellen der Startliste gesetzt werden, während andere Spieler entweder zugelost oder auf Grundlage von Qualifikationsergebnissen gesetzt werden.
Werden Qualifikationsergebnisse bei der Erstellung der Startliste genutzt, sollte die Startliste so erstellt werden, dass die beiden besten gesetzten Spieler auf unterschiedlichen Hälften der Startliste stehen und weiter so absteigend wie in der folgenden Tabelle aufgeführt. Bei der Bestimmung von Plätzen in der Startliste, kann ein Gleichstand in den Qualifikationsrunden, der nicht über den letzten Qualifikationsplatz entscheidet, wie folgt entschieden werden:
  • Reihenfolge der Abgabe der Ergebnisse, wobei das zuerst abgegebene Ergebnis die niedrigste zur Verfügung stehende Nummer erhält usw.,
  • Kartenstechen, oder
  • Auslosen zwischen den Spielern, die Gleichstand mit einem gewissen Ergebnis haben.
Gibt es einen Gleichstand für den letzten Platz auf der Startliste, kann die Spielleitung ein Stechen oder weitere Matches anfügen, um das Feld auf eine gerade Zahl von Spielern zu bringen. Dies sollte in den Turnierbedingungen festgelegt sein. In einigen Fällen kann die Spielleitung sich entscheiden, den Titelverteidiger zu setzen. In diesem Fall wird der Titelverteidiger typischerweise auf Position 1 oder 2 gesetzt. Die Spielleitung sollte auch entscheiden, ob der Titelverteidiger in der Qualifikation spielen darf; wenn er dies tut, wird er nicht mehr gesetzt. Mehrere Klassen (auch Gruppen genannt) Während viele Turniere alle Spieler gegen alle anderen Spieler antreten lassen, darf eine Spielleitung sich manchmal entscheiden, dass Turnier in verschiedene Klassen einzuteilen. Dies kann beispielsweise erfolgen, um Spieler mit ähnlicher Spielstärke gegeneinander antreten zu lassen oder um mehrere Gewinner zu haben. Die Zusammenstellung dieser Klassen kann durch Handicap bestimmt sein, durch Qualifikationsrunden im Zählspiel oder durch ein anderes von der Spielleitung festgelegtes Verfahren. Die Spielleitung sollte in den Turnierbedingungen festlegen, wie die Klassen zusammengestellt werden. Obwohl die Klassen nach Handicap zusammengestellt werden können, muss das daran anschließende Turnier nicht notwendig ein Netto-Turnier sein, da alle Spieler eine ähnliche Spielstärke haben sollten. In einem Lochspiel sollte die Größe der Klassen so gewählt werden, dass Spieler keine Freilose haben. Dies bedeutet, dass idealerweise alle Spieler die gleiche Anzahl Lochspiele in einem k.o.-Format spielen, zum Beispiel mit 8,16, 32, 64 oder 128 Spielern. Gibt es nicht genügend Spieler, um die endgültigen Klassen zu füllen, sollten so viele Spieler wie erforderlich ein Freilos für die erste Runde erhalten. Es ist nicht erforderlich, dass alle Klassen dieselbe Anzahl von Spielern aufweisen. Zum Beispiel kann die erste oder Meisterschafts-Klasse 32 Spieler aufweisen und die anderen könnten nur 16 haben.
(2)
Startzeiten und Spielergruppen
Die Spielleitung darf Startzeiten und Spielergruppen festsetzen, oder dies den Spielern selbst erlauben. Erlaubt die Spielleitung den Spielern, ihre eigenen Startzeiten zu bestimmen, haben diese denselben Status wie eine von der Spielleitung festgesetzte Startzeit (siehe Regel 5.3a). Es gibt viele Überlegungen zur Anzahl von Spielern in einer Gruppe und zu den Abständen zwischen den Gruppen. Beim Festsetzen von Startzeiten und Spielergruppen istzügiges Spiel ein wichtiger Faktor, wie auch die für das Spiel zur Verfügung stehendeZeit. Gruppen mit zwei Spielern spielen schneller als Gruppen mit drei oder vier Spielern. Startabstände können für kleinere Gruppen kürzer sein. Entscheidet die Spielleitung, Spieler auf mehreren Löchern starten zu lassen (zum Beispiel Löcher 1 und 10), ist es wichtig, dass Spieler keine übermäßige Wartezeit haben, wenn sie auf dem anderen zum Start verwendeten Abschlag ankommen, bevor die letzte Gruppe gestartet ist. Siehe Abschnitt 4A(1) für Empfehlungen für Startabstände.  Wird ein Lochspiel-Turnier über einen längeren Zeitraum gespielt und die Spieler dürfen vereinbaren, wann sie in diesem Zeitraum spielen,
  • Sollte die Spielleitung ein Datum und eine Zeit festlegen, zudem jedes Lochspiel beendet sein muss.
  • Sollte die Spielleitung festlegen, wie das Ergebnis des Lochspiels entschieden wird, falls die Spieler das Lochspiel nicht zum festgesetzten Zeitpunkt beenden (zum Beispiel beide Spieler disqualifizieren oder den ersten bzw. zweiten Spieler auf die Startliste für die nächste Runde setzen).
  • Die Spielleitung kann sich auch entscheiden, bei einem Gleichstand eine Verlängerung einzuräumen, wenn gute Gründe dafürsprechen. Entscheidet sich die Spielleitung, dies zu tun, ist es Sache der Spielleitung, die Erlaubnis für diese Verlängerung auszusprechen und diese Erlaubnis auszulegen.
Im Lochspiel stellt die Spielleitung die Startliste auf, aus der hervorgeht, wer in welchem Lochspiel spielt oder sie legt anderweitig fest, wie die Lochspiele bestimmt werden. Es ist am besten, wenn jedes Lochspiel seine eigene Startzeit hat, aber es kann sein, dass auch einmal zwei Lochspiele zusammen starten müssen.
(3)
Zähler
Im Zählspiel muss ein Spieler oder eine Partei immer jemand anderen als den Spieler oder ein Mitglied der Partei zum Führen der Scorekarte haben.. Die Spielleitung darf festlegen oder einschränken, wer als Zähler für jeden Spieler tätig sein darf, indem sie festsetzt, dass der Zähler ein Spieler im gleichen Turnier und in der gleichen Gruppe sein muss, ein Spieler mit einem Handicap, oder auf andere Weise. In Spielformen, in denen zwei oder mehr Partner als Partei zusammenspielen (zum Beispiel in Vierer oder Vierball-Turnieren) dürfen diese nicht als Zähler für die Partei tätig sein. Ist die Anzahl der Parteien in einem Spiel mit Partnern nicht gerade, muss die Spielleitung einen Zähler für eine Partei finden, die alleine spielt oder eine Gruppe mit drei Parteien aufstellen.
(4)
Startbereiche
Die Spielleitung darf einen bestimmten Bereich am ersten Abschlag oder nahe davon festlegen, in dem Spieler zu ihrer Startzeit anwesend und spielbereit sein müssen (siehe Regel 5.3a). Dieser kann durch eine gesprühte Linie auf dem Boden, durch Seile oder auf andere Weise festgelegt werden.
H

Richtlinien zum zügigen Spiel

Die Spielleitung kann ihre eigenen Richtlinien zum zügigen Spiel als Platzregel aufstellen (siehe Regel 5.6b). Die praktische Umsetzung einer solchen Richtlinie wird von der Anzahl der verfügbaren Spielleitungsmitglieder abhängen (siehe Abschnitt 8K). Richtlinien zum zügigen Spiel können enthalten:
  • Eine Höchstzeit zum Beenden der Runde, eines Lochs oder einer Reihe von Löchern und/oder eines Schlags.
  • Eine Definition, wann die erste Gruppe ihre Position auf dem Platz verloren hat und wann jede der anderen Gruppen ihre Position im Verhältnis zu ihrer Vordergruppe verloren hat.
  • Wann und wie die Zeit einer Gruppe oder einzelner Spieler gemessen wird.
  • Ob und wann Spielern angekündigt wird, dass ihre Zeit gemessen wird oder dass sie die vorgegebene Zeit überschritten haben.
  • Einen Strafenkatalog für Verstöße gegen die Richtlinien.
Die Spielleitung ist dafür verantwortlich, dass ein Turnier in einem zügigen Spieltempo gespielt wird. Was als zügiges Tempo angesehen wird, kann unterschiedlich sein, abhängigvom Platz, der Größe des Teilnehmerfelds und der Anzahl Spieler in jeder Gruppe. Zu diesem Zweck
  • Sollte die Spielleitung eine Platzregel mit Richtlinien zum zügigen Spiel aufstellen (siehe Regel 5.6b).
  • Eine solche Richtlinie sollte mindestens eine Höchstzeit für das Beenden der Runde oder Teile der Runde festlegen.
  • Die Richtlinie sollte Strafen für Spieler festlegen, die sich nicht an die Richtlinie halten.
  • Die Spielleitung sollte auch andere Maßnahmen kennen, die sie zur Förderung des zügigen Spiels umsetzen kann. Diese schließen ein:
    • Organisatorische Maßnahmen wie das Verringern der Gruppengrößen, Erhöhen der Startabstände, Einführen von Starter-Zeiten und die Verwendung des Call Up-Verfahrens bei Verzögerungen auf langen Par 3 Löchern, mit dem Abschlag zu erreichenden Par 4 Löchern oder kurzen Par 5 Löchern.
    • Grundsätzliche Veränderungen am Platz überlegen, wie Verbreitern der Fairways, Verringern der Dichte oder Länge des Roughs oder Verringern der Ballrollgeschwindigkeit auf den Grüns. Werden solche Veränderungen auf dem Platz durchgeführt, sollte die Spielleitung die Richtlinien oder Empfehlungen des World Handicap Systems TM beachten. Eventuelle Auswirkungen auf das Course Rating TM sind mit dem Deutschen Golf Verband abzustimmen.
I

Verhaltensrichtlinien

Die Spielleitung darf nach ihrem eigenen Ermessen Vorschriften für das Verhalten von Spielern in einer Platzregel festlegen (siehe Regel 1.2b). Der Zweck solcher Vorschriften ist es, den Standard des Verhaltens darzustellen, den die Spielleitung von den Spielern erwartet, während diese Golf spielen und die möglichen Strafen für einen Verstoß gegen diese Richtlinien darstellen. Aber die Golfregeln legen fest, welche Handlungen ein Spieler beim Golfspielen vornehmen oder nicht vornehmen darf und eine Spielleitung hat nicht die Berechtigung, diese Erlaubnisse und Verbote zu verändern, indem sie Strafen nach einer Verhaltensrichtlinie verhängt. Stellt die Spielleitung keine Verhaltensvorschriften auf, ist sie bei Strafen für unangemessenes Verhalten von Spielern auf die Anwendung der Regel 1.2a beschränkt. Die einzige mögliche Strafe für einen Verstoß gegen den „Spirit of the Game“ ist nach dieser Regel die Disqualifikation (siehe Abschnitt 5I(5) für weitere Informationen).
(1)
Verhaltensrichtlinien festlegen
Beim Festlegen von Verhaltensrichtlinien sollte die Spielleitung Folgendes beachten:
  • Werden Handlungen von Spielern eingeschränkt oder untersagt, sollte die Spielleitung die unterschiedlichen Kulturen der Spieler berücksichtigen. Es kann zum Beispiel sein, dass etwas in der einen Kultur als unangemessen angesehen und in der anderen akzeptiert wird.
  • Die Struktur für die Strafen, die für einen Verstoß gegen die Verhaltensrichtlinien Anwendung finden (siehe Abschnitt 5I(4) für ein Beispiel).
  • Wer die Berechtigung hat, über Strafen und Sanktionen zu entscheiden. Es kann clubintern geregelt werden, dass nur bestimmte Mitglieder der Spielleitung berechtigt sind, solche Strafen zu verhängen, dass eine Mindestanzahl von Mitgliedern der Spielleitung eine solche Entscheidung treffen muss oder dass jedes Mitglied der Spielleitung auch allein zu einer solchen Entscheidung berechtigt ist.
  • Das Vorhandensein einer Berufungsmöglichkeit.
(2)
Erlaubte und verbotene Nutzung einer Verhaltensrichtlinie
a. Erlaubt: Die Spielleitung darf Folgendes in die Verhaltensrichtlinien aufnehmen:
  • Bestimmte Einzelheiten nicht akzeptablen Verhaltens, für die ein Spieler während der Runde bestraft werden kann, zum Beispiel:
    • Versäumnis, den Platz zu schonen, zum Beispiel, Bunker nicht zu harken oder Divots nicht zurückzulegen oder aufzufüllen.
    • Nicht akzeptable Ausdrücke.
    • Missbrauch von Schlägern oder Platz.
    • Fehlen von angemessenem Verhalten gegenüber anderen Spielern, Referees oder Zuschauern.
  • ein Verbot für Spieler, alle oder bestimmte Spielverbotszonen zu betreten.
  • Beschränkungen bei der Nutzung sozialer Medien.
  • Details akzeptabler Bekleidung.
b. Nicht erlaubt: Die Spielleitung darf Verhaltensvorschriften nicht nutzen, für:
  • Veränderung der vorhandenen Strafen in den Golfregeln, zum Beispiel durch die Erhöhung der Strafe von einem Strafschlag auf zwei Strafschläge für einen Spieler, der es versäumt, seinen Ball zu markieren, bevor er ihn auf dem Grün aufnimmt.
  • Einführung neuer Strafen für Handlungen, die nicht im Zusammenhang mit dem Benehmen des Spielers stehen, zum Beispiel darf eine Spielleitung Verhaltensrichtlinien nicht nutzen, um eine nicht genehmigte Platzregel einzuführen, die beispielsweise einen Spieler dafür bestraft, einen Ball über Gebäude zu schlagen, die im Aus liegen, oder eine Strafe für einen Spieler einzuführen, der es versäumt, einem anderen Spieler mitzuteilen, dass er einen Ball aufnehmen wird, um ihn zu identifizieren.
  • Anwendung von Strafschlägen für unangemessenes Spielerverhalten vor oder zwischen Runden. Aber die Spielleitung darf andere Sanktionen anwenden, zum Beispiel den Spieler vom Turnier ausschließen oder dem Spieler die Teilnahme an zukünftigen Turnieren verweigern.
  • Einen Spieler nach den Verhaltensvorschriften bestrafen für einen Bruch der Verhaltensrichtlinien für Zuschauer durch die Familie des Spielers oder dessen Anhänger, zum Beispiel einen Spieler bestrafen, wenn ein Familienmitglied in einem Jugendturnier auf dem Fairway geht, wenn dies nicht erlaubt ist.
(3)
Strafen für Verstoß gegen die Richtlinien festlegen
Beim Bestimmen von anzuwendenden Sanktionen und dem Strafmaß sollte die Spielleitung beachten:
  • Ob es Stufen von Verwarnungen gibt, bevor eine Strafe oder andere Sanktion verhängtwird.
  • Ob es Disziplinarstrafen oder Strafschläge oder andere Strafen nach den Golfregelngibt.  Disziplinarstrafen, die eine Spielleitung verhängen darf, schließen ein, einemSpieler für eine oder weitere zukünftige Turniere, die von der Spielleitung geleitet werden,die Teilnahme zu verweigern oder vom Spieler zu verlangen, zu einer bestimmtenTageszeit zu spielen. Solche Strafen sind unabhängig von den Golfregeln und das Verfassen und die Auslegung solcher Sanktionen eine Angelegenheit der Spielleitung.
  • Ob es für jeden Verstoß dieselbe Strafe gibt, wie einen Strafschlag oder die Grundstrafe oder sich die Strafen steigern, zum Beispiel ein Strafschlag für den ersten Verstoß und die Grundstrafe für den zweiten Verstoß. Die Spielleitung sollte keine anderen Arten von Strafen verwenden, die sich auf das Ergebnis des Spielers auswirken.
  • Ob die Strafe automatisch anfällt, wenn ein Spieler gegen eine der Vorschriften verstößt oder ob dies der Entscheidung der Spielleitung überlassen bleibt.
  • Ob Verstöße gegen die Verhaltensrichtlinien auf spätere Runden von Mehrrunden- Turnieren übertragen werden, wenn es bei mehrfachen Verstößen Steigerungen von Strafen gibt. Zum Beispiel führt in einem 36-Lochturnier ein erster Verstoß zu einer Verwarnung und ein zweiter Verstoß zu einem Strafschlag. In einem solchen Fall kann die Spielleitung vorsehen, dass jeder Verstoß von Runde 1 auf Runde 2 übertragen wird.
  • Ob es unterschiedliche Strafen für Verstöße gegen verschiedene Punkte der Vorschriften gibt.
  • Ob die Verhaltensrichtlinien auf den Caddie eines Spielers angewendet werden. Verhaltensrichtlinien gelten nach Regel 10.3c automatisch für den Caddie eines Spielers. Wenn die Spielleitung nicht wünscht, irgendeinen Aspekt der Verhaltensrichtlinien auf den Caddie eines Spielers anzuwenden, muss daher dieser Aspekt in den Verhaltensrichtlinien festgehalten sein.
(4)
Beispiel für die Staffelung von Strafen in Verhaltensrichtlinien
Das nachfolgende Beispiel der Staffelung von Strafen zeigt, wie die Spielleitung Verstöße gegen die Verhaltensvorschriften in den Platzregeln sanktionieren kann. Die Spielleitung darf eine Staffelung von Strafen in Kraft setzen, die keine Verwarnung oder Sanktion für den ersten Verstoß vorsieht oder sie darf unterschiedliche Strafen für jeden Punkt der Verhaltensvorschriften vorsehen. Es kann zum Beispiel für bestimmte Verstöße einen Strafschlag geben und für andere Verstöße die Grundstrafe. Muster I für die Staffelung von Strafen
  • Erster Verstoß gegen die Verhaltensvorschriften – Verwarnung oder Sanktion durch die Spielleitung.
  • Zweiter Verstoß – Strafschlag.
  • Dritter Verstoß – Grundstrafe.
  • Vierter Verstoß oder jegliches schwerwiegendes Fehlverhalten – Disqualifikation.
Muster 2 für die Staffelung von Strafen
  • Erster Verstoß gegen die Verhaltensrichtlinien - ein Strafschlag.
  • Zweiter Verstoß gegen die Verhaltensrichtlinien – Grundstrafe.
  • Dritter Verstoß oder jegliches schwerwiegendes Fehlverhalten - Disqualifikation.
Findet ein Verstoß zwischen zwei Löcher statt, fällt die Strafe für das nächste Loch an.
(5)
„Spirit of the Game“ und schwerwiegendes Fehlverhalten
Nach Regel 1.2a darf eine Spielleitung einen Spieler bei einer Handlung gegen den „Spirit of the Game“ wegen schwerwiegendem Fehlverhalten disqualifizieren. Dies gilt unabhängig davon, ob Verhaltensvorschriften für dieses Turnier in Kraft gesetzt sind. Bei der Entscheidung, ob bei einem Spieler ein schwerwiegendes Fehlverhalten vorliegt, sollte die Spielleitung berücksichtigen, ob die Handlung des Spielers so weit vom allgemein erwarteten Verhalten in Golf entfernt ist, dass die schwerwiegendste Sanktion gerechtfertigt ist, einen Spieler aus dem Turnier zu entfernen. Beispiele von Handlungen, die eine Disqualifikation nach Regel 1.2a rechtfertigen könnten, sind in der Klarstellung 1.2a/1 zu finden.
J

Informationen für Spieler und Referees

(1)
Platzregeln
Die Spielleitung sollte sicherstellen, dass die Spieler einen Aushang mit allen Platzregeln sehen können, sei es auf einem separaten Blatt am ersten Abschlag, der Scorekarte, einem schwarzen Brett oder auf digitalem Weg. Viele Organisationen, die eine ganze Reihe von Turnieren veranstalten, verfassen ein Dokument, das alle üblicherweise verwendeten Platzregeln in ihren Turnieren enthält. Traditionell wird dieses Dokument auf Pappe gedruckt und ist als „Hard Card“ bekannt. Wird von Spielern verlangt, Bälle von der „List of Conforming Balls“ (siehe Musterplatzregel G-3) zu spielen oder auf der „List of Conforming Driver Heads“ befindliche Schläger (siehe Musterplatzregel G -1) oder Schläger, die die Bestimmungen für Rillen und Prägemarken auf der Schlagfläche erfüllen (siehe Musterplatzregel G-2) zu verwenden, sollte die Spielleitung diese Listen für Spieler verfügbar machen oder online Zugang zu den entsprechenden Datenbanken ermöglichen.
(2)
Startlisten
Listen mit der Zusammenstellung der Gruppen für die Runde sowie ihren Startzeiten sollten dort ausgehängt werden, wo Spieler sie sehen können. Während Startzeiten häufig elektronisch an Spieler übermittelt oder auf der Homepage veröffentlicht werden, sollten sie auch auf der Golfanlage verfügbar sein, damit Spieler ihre Startzeit bestätigen können.
(3)
Information zu Lochpositionen
Die Spielleitung darf Spielern ein Blatt zur Verfügung stellen, welches die Lage der Löcher auf den Grüns angibt. Dies können Kreise mit dem Abstand zum vorderen Rand des Grüns und der nächstgelegenen Seite sein, ein Blatt Papier nur mit diesen Zahlen oder eine ausführliche Zeichnung des Grüns, seiner Umgebung und der angezeigten Position.
(4)
Scorekarten mit Angaben zur Handicapverteilung
Die Spielleitung ist dafür verantwortlich, auf der Scorekarte oder an anderer sichtbarer Stelle (zum Beispiel nahe am ersten Abschlag) die Handicapverteilung zu veröffentlichen. Diese Handicapverteilung zeigt an, auf welchen Löchern Handicapschläge gegeben oder erhalten werden. Diese Verteilung wird für Netto-Lochspiele und in einigen Formendes Netto-Zählspiels verwendet, wie zum Beispiel Vierball, Stableford, Maximum Score(wenn der Maximum Score auf dem Nettoergebnis des Spielers beruht) und Par/Bogey-Turniere. Richtlinien zum Bestimmen der Reihenfolge der Handicapverteilung finden sichim World Handicap System TM. Lochspiel - In einem Netto-Lochspiel sollte die Spielleitung in den TurnierbedingungenFolgendes klarstellen:
  • Wird ein Handicap gewährt und wie hoch ist der gewährte Unterschied zwischen den Handicaps.
  • Die Handicapverteilung, die darüber entscheidet, auf welchen Löchern Spieler Handicapschläge geben oder erhalten.
Hat eine Spielleitung einem Lochspiel gestattet, auf einem anderen Loch als dem ersten Loch zu beginnen, darf die Spielleitung die Handicapverteilung für solche Lochspiele verändern. Zählspiel - In einem Netto Zählspiel sollte die Spielleitung die Handicapverteilung entsprechend den Richtlinien oder Empfehlungen des World Handicap Systems TMfestlegen.
(5)
Zügiges Spiel und Verhaltensvorschriften
Exemplare der Richtlinien zum zügigen Spiel und der Verhaltensvorschriften sollten vor dem Beginn des Turniers den Spielern zur Verfügung stehen. Sind Spieler mit diesen Vorschriften nicht vertraut, könnte die Spielleitung sie den Spielern vor dem Turnier erklären. Referees und andere Personen, die diese Vorschriften durchsetzen sollen, sollten dazu ausgebildet werden und es sollte ihnen zusätzliches Material zur Verfügung gestellt werden, wie zum Beispiel Blätter mit Durchgangszeiten oder Merkblätter mit genauen Erklärungen um Spieler über Verwarnungen oder mögliche Verstöße zu informieren.
(6)
Evakuierungsplan
Jede Spielleitung sollte überlegen, wie sie die Spieler im Fall eines schweren Unwetters oder eines anderen Notfalls evakuiert. Bei Bedarf kann ein Evakuierungsplan erstellt und den Spielern zur Verfügung gestellt werden.
(7)
Richtlinien und Erläuterung der bewährten Vorgehensweise, um „Backstopping“ zu verhindern
„Backstopping“ ist der üblicherweise benutzte Begriff, um die folgende Situation imZählspiel zu beschreiben:  Ein Spieler, ohne Übereinkunft mit irgendeinem anderen Spieler, lässt seinen Ball auf dem Grün nahe am Loch liegen, in einer Position, von der ein anderer Spieler, der im Begriff steht, von außerhalb des Grüns zu spielen, profitieren könnte, wenn sein Ball den Ball in Ruhe trifft. Da es keine Übereinkunft gab, den Ball an dieser Stelle liegen zu lassen, um einem anderen Spieler zu helfen, liegt kein Regelverstoß vor (siehe Regel 15.3a). Der R&A und die USGA sind jedoch der Meinung, dass „Backstopping“ nicht die Interessen aller anderen Spieler im Turnier berücksichtigt und das Potenzial hat, dem Spieler durch das „Backstopping“ einen Vorteil gegenüber diesen anderen Spielern zu geben. Folglich stehen die folgenden Richtlinien und Erläuterungen der bewährten Vorgehensweise, wie „Backstopping“ verhindert werden kann, für Spielleitungen zur Weitergabe an die Spieler zur Verfügung.
  • In Zählspiel sind alle Spieler Teil des Turniers und da nicht jeder Spieler im Turnier anwesend sein kann, um seine eigenen Interessen zu schützen, ist der Schutz des Feldes eine wichtige gemeinsame Verantwortung, die alle Spieler in dem Turnier haben.
  • Im Zählspiel sollten daher, wenn es eine gewisse Wahrscheinlichkeit gibt, dass der Ball eines Spielers nahe am Loch einem anderen Spieler helfen könnte, der im Begriff steht, von außerhalb des Grüns zu spielen, beide Spieler sicherstellen, dass der Spieler, dessen Ball nahe am Loch ist, den Ball markiert und aufhebt, bevor der andere Spieler spielt.
  • Folgen alle Spieler dieser bewährten Vorgehensweise, stellt dies den Schutz der Interessen aller Spieler in dem Turnier sicher.
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Abschnitt 1Aufgaben der Spielleitung
Die Golfregeln bestimmen die Spielleitung als die Person oder Gruppe, die für ein Turnieroder den Platz verantwortlich ist. Die Spielleitung ist für einen ordentlichen Spielbetrieb unverzichtbar Spielleitungen sind für den täglichen Spielbetrieb oder für ein bestimmtes Turnier zuständig und sollten immer im Sinne der Golfregeln handeln. Dieser Teil des Offiziellen Handbuchs zu den Golfregeln unterstützt die Spielleitungen dabei, dieser Aufgabe gerecht zu werden. Während viele Pflichten einer Spielleitung sich besonders mit Turnierorganisation befassen, bezieht sich ein wichtiger Teil der Pflichten einer Spielleitung auf ihre Verantwortung für den Platz im täglichen Spielbetrieb.
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