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Das Spiel, Verhalten der Spieler und die Regeln
Zweck der Regel Regel 1 beschreibt dem Spieler diese zentralen Grundsätze des Spiels:
  • Spielen Sie den Platz, wie Sie ihn vorfinden und den Ball, wie er liegt.
  • Spielen Sie nach den Regeln und entsprechend dem „Spirit of the Game“ („Der wahre Geist des Golfsports“).
  • Sie sind dafür verantwortlich, sich selbst Ihre Strafschläge zuzuschreiben, wenn Sie gegen eine Regel verstoßen, damit Sie gegenüber einem Gegner im Lochspiel oder anderen Spielern im Zählspiel keinen Vorteil gewinnen.
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Das Spiel, Verhalten der Spieler und die Regeln
1.1

Das Golfspiel

Golf wird über eine Runde von 18 (oder weniger) Löchern auf einem Platz gespielt, indem ein Ball mit einem Golfschläger geschlagen wird. Jedes Loch beginnt mit einem Schlag vom Abschlag und endet, sobald der Ball auf dem Grün eingelocht ist (oder wenn die Regeln anderweitig ein Loch als beendet erklären). Bei jedem Schlag spielt der Spieler
  • Spielen Sie den Platz, wie Sie ihn vorfinden und
  • den Ball, wie er liegt.
Aber: Die Regeln enthalten Ausnahmen, die dem Spieler gestatten, die Verhältnisse des Platzes zu verändern und vom Spieler verlangen oder es ihm erlauben, den Ball von einer anderen Stelle als der zu spielen, an der er liegt.
1.2

Richtlinien für das Verhalten von Spielern

1.2a

Von allen Spielern erwartetes Verhalten

Von allen Spielern wird erwartet, entsprechend des „Spirit of the Game“ zu spielen, das heißt,
  • Aufrichtig zu handeln – zum Beispiel, indem sie die Regeln befolgen, alle Strafen anwenden und in allen Aspekten des Spiels ehrlich sind.
  • Rücksicht auf andere zu nehmen – zum Beispiel, indem sie zügig spielen, auf die Sicherheit anderer Personen achten und das Spiel anderer nicht stören. Wird ein Ball von einem Spieler in eine Richtung gespielt, in der Gefahr bestehen könnte, jemanden zu treffen, sollte der Spieler unverzüglich eine Warnung rufen, zum Beispiel den traditionellen Warnruf „Fore“.
  • den Golfplatz zu schonen – zum Beispiel, indem sie Divots zurücklegen und festtreten, Bunker einebnen, Pitchmarken ausbessern und den Golfplatz nicht unnötig beschädigen.
Es gibt keine Strafe nach den Regeln, wenn nicht nach diesen Grundsätzen gehandelt wird, außer dass die Spielleitung das Recht hat, einen Spieler wegen Verstoßes gegen den „Spirit of the Game“ zu disqualifizieren, wenn sie zu der Ansicht gelangt, dass der Spieler ein schwerwiegendes Fehlverhalten begangen hat. „Schwerwiegendes Fehlverhalten“ ist das Verhalten eines Spielers, das so weit von den erwarteten Normen des Golfspiels entfernt ist, dass die schwerste Strafe, nämlich einen Spieler aus dem Turnier zu nehmen, gerechtfertigt ist. Für ein Fehlverhalten des Spielers dürfen nur dann andere Strafen als die Disqualifikation verhängt werden, wenn diese Strafen als Teil der Verhaltensvorschriften nach Regel 1.2b erlassen werden.
1.2b

Verhaltensvorschriften

Die Spielleitung hat das Recht, eigene Vorschriften für das Verhalten von Spielern in einer Platzregel festzulegen.
  • Die Verhaltensvorschriften können Strafen, zum Beispiel einen Strafschlag oder die Grundstrafe für einen Verstoß gegen die Vorschriften beinhalten.
  • Die Spielleitung kann bei einem schwerwiegenden Verstoß gegen die Verhaltensvorschriften einen Spieler disqualifizieren.
Siehe Leitlinien für die Spielleitung, Abschnitt 5I (Erläuterung der Standards für das Verhalten von Spielern).
1.3

Spielen nach den Regeln

1.3a

Bedeutung von „Regeln“, Begriffe in Turnieren:

„Regeln“ bedeutet:
  • Regeln 1-25 und die Definitionen in diesen Golfregeln und
  • alle Platzregeln, die von der Spielleitung für das Turnier oder den Platz erlassen werden.
Spieler sind auch dafür verantwortlich, alle Teile einer Ausschreibung zu befolgen, die von der Spielleitung erlassen wurden (wie Teilnahmevoraussetzungen, Art und Termin des Spiels, Anzahl der Runden und die Reihenfolge der Löcher einer Runde). Siehe Leitlinien für die Spielleitung, Abschnitte 5C und 8 (Platzregeln und vollständige Sammlung von zugelassenen Musterplatzregeln); Abschnitt 5A (Ausschreibung)
1.3b

Anwendung der Regeln

(1) Verantwortung des Spielers für die Anwendung der Regeln. Spieler sind dafür verantwortlich, die Regeln auf sich anzuwenden.
  • Von Spielern wird erwartet, zu erkennen, wann sie gegen eine Regel verstoßen haben und bei der Anwendung ihrer eigenen Strafen ehrlich zu sein.
    • Weiß ein Spieler, dass er gegen eine Regel verstoßen hat, die eine Strafe nach sich zieht und versäumt er es absichtlich, die Strafe anzuwenden, ist der Spieler disqualifiziert.
    • Vereinbaren zwei oder mehr Spieler, eine ihnen bekannte Regel oder eine Strafe außer Acht zu lassen und hat einer von ihnen die Runde begonnen, sind sie disqualifiziert (auch wenn sie noch nicht nach der Übereinkunft gehandelt haben).
  • Ist es erforderlich, eine Tatfrage zu entscheiden, ist der Spieler dafür verantwortlich, nicht nur seine eigenen Kenntnisse des Sachverhalts zu berücksichtigen, sondern auch alle anderen in angemessener Weise verfügbaren Informationen.
  • Ein Spieler kann einen Referee oder die Spielleitung bezüglich der Regeln um Rat bitten. Aber, wenn diese Hilfe nicht in angemessener Zeit zur Verfügung steht, muss der Spieler weiterspielen und den Regelfall später mit einem Referee oder der Spielleitung klären (siehe Regel 20.1).
(2) Zustimmung zur „angemessenen Einschätzung“ des Spielers beim Bestimmen eines Orts zur Anwendung der Regeln.
  • Viele Regeln verlangen vom Spieler, eine Stelle, einen Punkt, eine Linie, eine Grenze, einen Bereich oder einen anderen Ort nach den Regeln zu bestimmen, zum Beispiel beim
    • Schätzen, wo ein Ball zuletzt die Grenze einer Penalty Area überquert hat,
    • Schätzen oder Messen, wenn ein Ball bei einem Erleichterungsverfahren gedroppt oder gelegt wird oder
    • Zurücklegen eines Balls an seine ursprüngliche Stelle (gleich ob die Stelle bekannt oder geschätzt ist), oder
    • den Bereich des Platzes bestimmen, auf dem der Ball liegt, einschließlich der Bestimmung, ob der Ball auf dem Platz liegt.
    • Bestimmen, ob der Ball in oder auf ungewöhnlichen Platzverhältnissen liegt oder sie berührt.
  • Solche Bestimmungen des Orts müssen zügig und sorgfältig durchgeführt werden, können häufig aber nicht präzise sein.
  • Solange der Spieler unternimmt, was von ihm unter den gegebenen Umständen vernünftigerweise für eine genaue Bestimmung erwartet werden kann, wird eine vertretbare Entscheidung des Spielers anerkannt, selbst wenn sie sich nach dem Schlag durch Videobeweis oder andere Informationen als falsch herausstellt.
  • Wird ein Spieler auf eine falsche Bestimmung aufmerksam, bevor der Schlag ausgeführt wird, muss diese berichtigt werden (siehe Regel 14.5).
1.3c

Strafen

(1) Handlungen, die Strafen nach sich ziehen. Eine Strafe fällt an, wenn der Spieler oder sein Caddie gegen eine Regel verstoßen (siehe Regel 10.3c). Eine Strafe fällt auch an, wenn
  • Eine andere Person eine Handlung vornimmt, die bei Durchführung durch den Spieler oder dessen Caddie ein Regelverstoß wäre und diese Person auf Bitte des Spielers oder mit seiner Ermächtigung handelt oder
  • der Spieler sieht, wie eine andere Person seinen Ball oder Ausrüstung auf eine Weise behandelt, die einen Verstoß gegen die Regeln bedeuten würde, wenn er oder sein Caddie so handelten und er keine angemessenen Schritte unternimmt, diese Handlung zu verhindern oder zu beenden.
(2) Strafmaß. Strafen dienen dazu, jeden möglichen Vorteil eines Spielers auszugleichen. Strafen gibt es in drei Stufen:
  • Ein Strafschlag. Diese Strafe wird sowohl im Lochspiel als auch im Zählspiel nach bestimmten Regeln verhängt, wenn entweder (a) der mögliche Vorteil durch einen Regelverstoß geringfügig ist oder (b) ein Spieler Erleichterung mit Strafe in Anspruch nimmt, indem er einen Ball von einem anderen Ort als dem spielt, an dem der ursprüngliche Ball liegt.
  • Grundstrafe (Lochverlust im Lochspiel, zwei Strafschläge im Zählspiel). Diese Strafe gilt für einen Verstoß gegen die meisten Regeln, bei denen der mögliche Vorteil größer ist als der, bei dem nur ein Strafschlag verhängt wird.
  • Disqualifikation. Sowohl im Lochspiel als auch im Zählspiel kann ein Spieler für bestimmte Handlungen oder Regelverstöße, einschließlich schwerwiegendes Fehlverhaltens (siehe Regel 1.2), oder, wenn ein möglicher Vorteil zu groß ist, um das Spielergebnis als gültig anzuerkennen, für das Turnier disqualifiziert werden.
(3) Keine Ermessensfreiheit zum Abändern von Strafen. Strafen sind nur wie in den Regeln vorgesehen anzuwenden:
  • Weder ein Spieler noch die Spielleitung ist berechtigt, Strafen in anderer Weise anzuwenden und
  • die falsche Anwendung einer Strafe oder das Versäumnis, eine Strafe anzuwenden, darf nur bestehen bleiben, wenn es für eine Berichtigung zu spät ist (siehe Regeln 20.1b(2), 20.1b(3), 20.2d und 20.2e).
Im Lochspiel dürfen der Spieler und sein Gegner übereinkommen, wie ein Regelfall zu entscheiden ist, solange sie nicht absichtlich übereinkommen, eine ihnen bekannte Regel oder eine Strafe außer Acht zu lassen (siehe Regel 20.1b(1)). (4) Anwendung von Strafen bei mehrfachem Regelverstoß. Ob ein Spieler sich mehrere Strafen für den Verstoß gegen mehrere Regeln oder den mehrfachen Verstoß gegen die gleiche Regel zuzieht, hängt davon ab, ob es ein zwischenzeitliches Ereignis gab und was der Spieler getan hat. Es gibt zwei Arten von zwischenzeitlichen Ereignissen bei der Anwendung dieser Regel:
  • Die Ausführung eines Schlags, oder
  • von einem Regelverstoß wissen oder ihn erkennen (auch wenn der Spieler wusste, dass er gegen eine Regel verstoßen hatte, er auf einen Regelverstoß hingewiesen worden war oder er unsicher war, ob er gegen eine Regel verstoßen hatte).
Strafen fallen wie folgt an:
  • Es fällt nur eine Strafe an für mehrfache Verstöße zwischen zwischenzeitlichen Ereignissen: Verstößt ein Spieler gegen mehrere Regeln oder mehrfach gegen die gleiche Regel zwischen zwischenzeitlichen Ereignissen, zieht sich der Spieler nur eine Strafe zu. Wird gegen Regeln mit unterschiedlichen Strafen verstoßen, zieht sich der Spieler nur die jeweils höhere Strafe zu.
  • Mehrere Strafen fallen an für Verstöße vor oder nach einem zwischenzeitlichen Ereignis: Verstößt ein Spieler gegen eine Regel und verstößt nach einem zwischenzeitlichen Ereignis gegen die gleiche oder eine andere Regel, zieht sich der Spieler mehrere Strafen zu.
Ausnahme – Bewegter Ball wird nicht zurückgelegt: Muss ein Spieler einen bewegten Ball nach Regel 9.4 zurücklegen und spielt den Ball vom falschen Ort, statt ihn zurückzulegen, zieht sich der Spieler nur die Grundstrafe nach Regel 14.7a zu. Aber: Jeder Strafschlag, den sich ein Spieler bei einem Erleichterungsverfahren zuzieht (zum Beispiel ein Strafschlag nach den Regeln 17.1, 18.1 und 19.2), fällt immer zusätzlich zu jeder anderen Strafe an.
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