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Vierball
Zweck der Regel: Regel 23 behandelt den Vierball (als Lochspiel oder Zählspiel gespielt), in dem Partner als Partei spielen, aber jeder Spieler einen eigenen Ball spielt. Das Ergebnis der Partei für ein Loch ist das niedrigere Ergebnis der Partner an diesem Loch.
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Vierball
23.1

Übersicht über Vierball

Vierball ist eine Spielform (im Lochspiel oder im Zählspiel) mit Partnern, bei der:
  • zwei Partner gemeinsam als Partei spielen, wobei jeder Spieler seinen eigenen Ball spielt und
  • das Ergebnis der Partei für ein Loch das niedrigere Ergebnis der beiden Partner auf diesem Loch ist.
Die Regeln 1-20 gelten für diese Spielform, jedoch abgeändert durch diese Sonderregeln. Eine abgewandelte Form hiervon ist ein als Bestball bekanntes Lochspiel, in dem ein einzelner Spieler gegen eine Partei aus zwei oder drei Partnern spielt und jeder Partner seinen eigenen Ball nach den Regeln spielt, wie von folgenden Sonderregeln geändert. (Für Bestball mit drei Partnern in einer Partei bedeutet jeder Verweis auf den anderen Partner die beiden anderen Partner).
23.2

Zählweise im Vierball

23.2a

Ergebnis der Partei für ein Loch im Lochspiel oder im Zählspiel

  • Wenn beide Partner eingelocht haben oder das Loch anderweitig nach den Regeln beendet ist. Das niedrigere Ergebnis ist das Ergebnis der Partei für das Loch.
  • Wenn nur ein Partner eingelocht hat oder das Loch anderweitig nach den Regeln beendet ist. Das Ergebnis dieses Partners ist das Ergebnis der Partei für das Loch. Der andere Partner muss nicht einlochen.
  • Wenn kein Partner eingelocht hat oder das Loch anderweitig nach den Regeln beendet ist. Die Partei hat kein Ergebnis für dieses Loch, was bedeutet:
    • Im Lochspiel verliert die Partei das Loch, es sei denn, die gegnerische Partei hatte das Loch bereits geschenkt oder anderweitig verloren.
    • Im Zählspiel ist die Partei disqualifiziert, es sei denn, der Fehler wird rechtzeitig nach Regel 3.3c berichtigt.
23.2b

Scorekarte der Partei im Zählspiel

(1) Verantwortlichkeit der Partei. Die Brutto-Ergebnisse der Partei für jedes Loch müssen auf einer gemeinsamen Scorekarte notiert werden. Für jedes Loch gilt:
  • Das Bruttoergebnis von mindestens einem der Partner muss auf der Scorekarte vermerkt sein.
  • Das Aufschreiben des Ergebnisses von mehr als einem Partner auf der Scorekarte ist straflos.
  • Jedes Ergebnis auf der Scorekarte muss eindeutig dem Partner, der dieses Ergebnis gespielt hat, zuzuordnen sein. Geschieht dies nicht, ist die Partei disqualifiziert.
  • Es reicht nicht aus, nur der Partei ein Ergebnis zuzuordnen.
Nur ein Partner muss die Lochergebnisse auf der Scorekarte für die Partei nach Regel 3.3b(2) bestätigen. (2) Verantwortlichkeit der Spielleitung. Die Spielleitung ist verantwortlich, zu entscheiden, welches Ergebnis für die Partei auf jedem Loch zählt, einschließlich der Anwendung der Handicaps in einem Netto-Turnier:
  • Ist nur ein Ergebnis für ein Loch angegeben, zählt dieses Ergebnis für die Partei.
  • Die Ergebnisse beider Partner sind für ein Loch angegeben:
    • Sind die Ergebnisse unterschiedlich, zählt das niedrigste (Brutto- oder Netto-) Ergebnis für dieses Loch für die Partei.
    • Sind beide Ergebnisse gleich, darf die Spielleitung eines der beiden Ergebnisse zählen. Stellt sich das verwendete Ergebnis aus einem Grund als falsch heraus, wird die Spielleitung das andere Ergebnis zählen.
Ist das für die Partei zu zählende Ergebnis nicht eindeutig dem Partner, der es gespielt hat, zuzuordnen oder ist dieser Partner für das Spielen dieses Lochs disqualifiziert, ist die Partei disqualifiziert.
23.2c

Wann Regel 11.2 im Vierball nicht gilt

Regel 11.2 gilt in folgendem Fall nicht: Hat der Partner des Spielers das Loch bereits beendet und der Ball in Bewegung des Spielers muss eingelocht werden, um das Ergebnis der Partei für dieses Loch um einen Schlag zu verbessern, und eine Person lenkt den Ball absichtlich ab oder hält ihn auf, weil es zu dieser Zeit äußerst unwahrscheinlich ist, dass der Ball eingelocht werden kann, ist dies straflos für diese Person und der Ball des Spielers zählt nicht für die Partei.
23.3

Wann die Runde beginnt und endet; wann ein Loch beendet ist

23.3a

Wann die Runde beginnt

Die Runde einer Partei beginnt, wenn einer der Partner einen Schlag ausführt, um sein erstes Loch zu beginnen.
23.3b

Wann die Runde endet

Die Runde einer Partei endet
  • Im Lochspiel,
    • wenn eine der beiden Parteien das Lochspiel gewonnen hat (siehe Regeln 3.2a(3)), oder
    • das Lochspiel ist nach dem letzten Loch geteilt, wenn die Turnierbedingungen aussagen, dass Lochspiele geteilt enden können (siehe Regel 3.2a(4)).
  • Im Zählspiel, wenn eine Partei das letzte Loch beendet, wenn beide Partner eingelocht haben (einschließlich des Berichtigens eines Fehlers, zum Beispiel nach den Regeln 6.1 oder 14.7b) oder durch Einlochen eines Partners auf dem letzten Loch und dem Verzicht des anderen Partners, auch einzulochen.
23.3c

Wann ein Loch beendet ist

(1) Lochspiel. Eine Partei hat ein Loch beendet, wenn:
  • beide Partner eingelocht haben oder ihre nächsten Schläge geschenkt wurden,
  • ein Partner eingelocht hat oder sein nächster Schlag geschenkt wurde und der andere Partner sich entscheidet, nicht einzulochen oder ein Ergebnis für das Loch hat, das nicht für die Partei zählen kann, oder
  • das Ergebnis des Lochs entschieden ist (zum Beispiel, wenn das Ergebnis der anderen Partei für das Loch niedriger ist als die Partei bestenfalls erzielen könnte).
(2) Zählspiel. Eine Partei hat ein Loch beendet, wenn einer der Partner eingelocht hat und der andere Partner entweder eingelocht hat, sich entscheidet, dies nicht zu tun oder für das Loch disqualifiziert ist.
23.4

Die Partei darf durch einen oder beide Partner vertreten werden

Die Partei darf während der ganzen oder eines Teils der Runde durch einen Partner vertreten werden. Es müssen nicht beide Partner anwesend sein oder, wenn sie anwesend sind, müssen nicht beide jedes Loch spielen. Ist ein Partner nicht anwesend und trifft er dann zum Spielen ein, darf dieser Partner nur zwischen dem Spielen von zwei Löchern das Spiel für seine Partei aufnehmen, was bedeutet:
  • Lochspiel – Bevor ein Spieler im Lochspiel das Loch beginnt. Trifft der Partner erst ein, nachdem ein Spieler der beiden Parteien in dem Lochspiel das Spielen eines Lochs begonnen hat, darf der später eingetroffene Partner erst am nächsten Loch für seine Partei spielen.
  • Zählspiel – Bevor der andere Partner das Loch beginnt. Trifft der Partner erst ein, nachdem der andere Partner das Spielen eines Lochs begonnen hat, darf der später eingetroffene Partner erst am nächsten Loch für seine Partei spielen.
Ein hinzukommender Partner, der ein Loch nicht spielen darf, darf den anderen Partner auf dem Loch beraten oder ihm helfen und andere Handlungen für den Partner auf diesem Loch vornehmen (siehe Regeln 23.5a und 23.5b). Strafe für das Ausführen eines Schlags, wenn das Spielen auf dem Loch als Verstoß gegen Regel 23.4 nicht erlaubt ist: Grundstrafe.
23.5

Handlungen des Spielers beeinflussen Spiel des Partners

23.5a

Spieler darf alle Handlungen mit dem Ball des Partners vornehmen, die dem Partner erlaubt sind.

Obwohl jeder Spieler in einer Partei seinen eigenen Ball spielen muss:
  • Darf ein Spieler in Bezug auf den Ball des Partners handeln, wie es der Partner auch vor dem Schlag darf, zum Beispiel die Lage des Balls markieren, ihn aufnehmen, zurücklegen, droppen oder hinlegen.
  • Ein Spieler und sein Caddie dürfen dem Partner auf jede Weise helfen, wie es derCaddie des Partners darf (zum Beispiel Beratung erteilen oder um Beratung bitten und andere Handlungen vornehmen, die nach in Regel 10 erlaubt sind), aber er darf nicht auf eine Weise helfen, die dem Caddie des Partners nach den Regeln nicht erlaubt ist.
Im Zählspiel dürfen Partner nicht vereinbaren, einen Ball auf dem Grün liegen zu lassen, um einem von ihnen oder einem anderen Spieler zu helfen (siehe Regel 15.3a).
23.5b

Partner ist für die Handlungen des Spielers verantwortlich

Jede Handlung des Spielers, die den Ball oder die Ausrüstung des Partners betrifft, wird behandelt, als sei sie vom Partner vorgenommen. Verstößt die Handlung des Spielers gegen eine Regel, wenn sie vom Partner vorgenommen würde:
  • Verstößt der Partner gegen die Regel und zieht sich die hieraus folgende Strafe zu (siehe Regel 23.9a).
  • Beispiele für einen derartigen Regelverstoß des Spielers sind:
    • Bedingungen zu verbessern, die den nächsten Schlag des Partners beeinflussen,
    • versehentlich zu verursachen, dass sich der Ball des Partners bewegt oder
    • den Ball des Partners an einer Stelle nicht zu markieren, bevor der Spieler ihn aufnimmt.
Dies gilt auch für Handlungen des Caddies des Spielers, die den Ball des Partners betreffen und einen Regelverstoß darstellen würden, wenn sie vom Partner oder dessen Caddie vorgenommen würden. Für den Fall, dass die Handlungen des Spielers oder seines Caddies das Spiel beider Bälle, des eigenen und den des Partners, beeinflussen, siehe Regel 23.9a(2), um herauszufinden, wann eine Strafe für beide Partner anfällt.
23.6

Spielfolge der Partei

Partner können in der Reihenfolge spielen, die die Partei für die beste hält. Ist ein Spieler an der Reihe, nach Regel 6.4a (Lochspiel) oder 6.4b (Zählspiel) zu spielen, bedeutet dies, dass entweder der Spieler oder sein Partner als nächster spielen darf. Ausnahme – Fortsetzen des Spiels an einem Loch nach einem geschenkten Schlag im Lochspiel:
  • Wurde der nächste Schlag des Spielers geschenkt, darf der Spieler nicht mit dem Spiel eines Lochs fortfahren, wenn dies seinen Partner unterstützen würde.
  • Verfährt der Spieler so, bleibt sein Ergebnis für das Loch bestehen, aber das Ergebnis des Partners für das Loch kann nicht für die Partei gezählt werden.
23.7

Partner dürfen Schläger gemeinsam benutzen

Partnern ist abweichend von Regel 4.1b(2) erlaubt, Schläger gemeinsamen zubenutzen, wenn die Gesamtzahl ihrer Schläger 14 nicht übersteigt.
23.8

Verbot für Spieler, hinter dem Partner zu stehen, wenn ein Schlag ausgeführt wird

Zusätzlich zu den Beschränkungen in Regel 10.2b(4) darf ein Spieler nicht auf oder nahe der Verlängerung der Spiellinie hinter dem Ball stehen, während der Partner einen Schlag ausführt, um Informationen für seinen nächsten Schlag zu gewinnen. Strafe für Verstoß gegen Regel 23.8: Grundstrafe.
23.9

Wann eine Strafe nur für einen Partner oder für beide Partner anfällt

Zieht sich ein Spieler eine Strafe für einen Regelverstoß zu, kann die Strafe entweder nur für diesen Spieler oder für beide Partner (also für die Partei) gelten. Dies hängt von der Strafe und der Spielform ab:
23.9a

Andere Strafen als die Disqualifikation

(1) Strafe gilt normalerweise nur für den Spieler, nicht für den Partner. Zieht sich ein Spieler eine andere als die Strafe der Disqualifikation zu, gilt diese Strafe normalerweise nur für den Spieler und nicht auch für seinen Partner, ausgenommen in den unter (2) genannten Fällen.
  • Strafschläge werden nur dem Ergebnis des Spielers zugerechnet, nicht dem Ergebnis des Partners.
  • Zieht sich ein Spieler im Lochspiel die Grundstrafe zu (Lochverlust), hat er kein für die Partei zählendes Ergebnis auf diesem Loch. Aber diese Strafe wirkt sich nicht auf den Partner aus, der weiterhin für die Partei auf diesem Loch spielen darf.
(2) Drei Fälle, in denen die Strafe für den Spieler auch für den Partner gilt.
  • Bei Verstoß des Spielers gegen Regel 4.1b (Höchstzahl von 14 Schlägern; Schläger gemeinsam benutzt, hinzugefügt oder ersetzt). Im Lochspiel zieht sich die Partei die Strafe zu (Anpassung des Stands des Lochspiels) und im Zählspiel zieht sich der Partner dieselbe Strafe wie der Spieler zu.
  • Regelverstoß des Spielers unterstützt das Spiel des Partners. Sowohl im Lochspiel wie auch im Zählspiel zieht sich der Partner dieselbe Strafe wie der Spieler zu.
  • Im Lochspiel benachteiligt der Regelverstoß des Spielers das Spiel des Gegners. Der Partner des Spielers zieht sich dieselbe Strafe wie der Spieler zu.
Ausnahme – Der Schlag nach einem falschen Ball durch den Spieler gilt nicht als Unterstützung des Partners oder Benachteiligung des Gegners:
  • Nur der Spieler (nicht der Partner) zieht sich die Grundstrafe für Verstoß gegen Regel 6.3c zu.
  • Dies gilt sowohl für den Fall, dass der als falscher Ball gespielte Ball dem Partner, einem Gegner oder jemand anderem gehört.
23.9b

Strafen der Disqualifikation

(1) Wann eine Partei wegen eines Regelverstoßes durch einen Partner disqualifiziert ist. Eine Partei ist disqualifiziert, wenn einer der Partner nach einer dieser Regeln disqualifiziert ist:
  • Regel 1.2 Richtlinien für das Verhalten von Spielern
  • Regel 1.3 Spielen nach den Regeln
  • Regel 4.1a Für den Schlag zugelassene Schläger
  • Regel 4.1c Verfahren, um überzähligen Schläger als „nicht mehr im Spiel" befindlich zu erklären
  • Regel 4.2a Beim Spiel der Runde zugelassene Bälle
  • Regel 4.3 Gebrauch von Ausrüstung
  • Regel 5.6a Unangemessene Verzögerung
  • Regel 5.7b Pflichten der Spieler, wenn Spielleitung das Spiel unterbricht
  • Regel 6.2b Regeln für den Abschlag
Nur im Lochspiel:
  • Regel 3.2c Anwendung der Handicaps in Netto-Lochspielen
Nur in Zählspielen:
  • Regel 3.3b(2) Verantwortlichkeit des Spielers: Ergebnisse der Löcher bestätigen und Einreichen der Scorekarte
  • Regel 3.3b(3) Falsches Ergebnis für das Loch
  • Regel 5.2b Üben auf dem Platz vor oder zwischen den Runden
  • Regel 23.2b Scorekarte der Partei im Zählspiel
(2) Wann Regelverstoß durch beide Partner zur Disqualifikation führt. Eine Partei ist disqualifiziert, wenn beide Partner sich eine Disqualifikation nach einer dieser Regeln zuziehen:
  • Regel 5.3 Beginn und Ende einer Runde
  • Regel 5.4 Spielen in Gruppen
  • Regel 5.7a Wann Spieler das Spiel unterbrechen dürfen oder müssen
  • Regel 5.7c Pflichten der Spieler bei Wiederaufnahme des Spiels
Nur Zählspiel: Eine Partei ist disqualifiziert, wenn sich beide Partner auf dem gleichem Loch dieDisqualifikation unter Verknüpfung dieser Regeln zuziehen:: (3) Wenn Regelverstoß eines Spielers bedeutet, dass Spieler kein gültiges Ergebnis für das Loch hat. In allen anderen Fällen, in denen ein Spieler gegen eine Regel verstößt, die die Strafe der Disqualifikation nach sich zieht, ist der Spieler nicht disqualifiziert, aber sein Ergebnis für das Loch, auf dem der Verstoß vorkam, zählt nicht für die Partei. Verstoßen im Lochspiel beide Partner gegen eine solche Regel auf dem gleichen Loch, verliert die Partei das Loch.
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